Select your language

 

„Lektüren und Relektüren“

Festschrift zum 70. Geburtstag von Ulrike Kindl 

 

„70 Jahre alt zu werden, ist kein Verdienst, das hat die Natur so vorgesehen. Ich bin sehr glücklich, dass ich bei guter Gesundheit 70 Jahre alt geworden bin und vor allen Dingen, dass der Geist nach wie vor funktioniert.“ Ulrike Kindl nach der Verleihung der ihr gewidmeten Festschrift

 

Anlässlich des 70. Geburtstages der Meraner Germanistin und Kulturhistorikerin Univ.-Prof. Dr. Ulrike Kindl ist die Festschrift Lektüren und Relektüren“ erschienen. Das Ladinische Kulturinstitut „Micurà de Rü“ möchte sich mit diesem Sammelband bei Ulrike Kindl für die wissenschaftliche Arbeit bedanken, die sie in den vergangenen Jahrzehnten für die ladinische Kultur – im Besonderen mit ihrer kritischen Aufarbeitung der Dolomitensagen von Karl Felix Wolff – und für die Geschichte Südtirols geleistet hat. 

Mit dem Buch Lektüren und Relektüren“ ist es den Herausgebern Leander Moroder, Hannes Obermair und Patrick Rina gelungen, 31 Freundinnen und Freunde, Berufskolleg:innen und Wegbegleiter:innen von Frau Prof. Kindl zu Wort kommen zu lassen: die Beiträge des Buches stammen von Leo Andergassen, Roland Bauer, Fabio Chiocchetti, Alessandro Costazza, Nicola Dal Falco, Michael Dallapiazza, Siegfried de Rachewiltz, Ivan Dughera, Vincenzo Ferrone, Marco Forni, Cristina Fossaluzza, Joachim Gatterer, Adina Guarnieri, Andreas Hapkemeyer, Hans Heiss, Leo Hillebrand, Tiziana Lippiello, Guido Massino, Andreas Oberhofer, Hannes Obermair, Günther Pallaver, Werner Pescosta, Josef Prackwieser, Patrick Rina, Paul Rösch, Marcello Soffritti, Martha Stocker, Elisa Tappeiner, Antonio Trampus, Oswald Überegger und Martha Verdorfer. Die thematische Bandbreite der Aufsätze spiegelt die Vielfalt der Interessen und Forschungsbereiche der Geehrten wider: literatur- und kulturhistorische Essays mischen sich mit Beiträgen über Sprachwissenschaft, Mythenbildung und Mentalitätsgeschichte. Ulrike Kindls wissenschaftliches Schaffen, schreiben die Herausgeber im Vorwort der Festschrift, zeichne sich stets durch einen freien und wissenden Geist aus, der niemals belehrend sei. 

Die Festschrift wurde Frau Prof. Kindl am 22. Oktober 2021 im Rahmen eines Festaktes im Parkhotel „Laurin“ in Bozen überreicht. 

„Lektüre und Re-Lektüre werden auch weiterhin meinen Alltag bestimmen, solange mir ein gütiges Geschick den Verstand erhält. Es hat mich niemand dazu aufgefordert, ein intellektuelles Leben zu führen. Wenn man das aber einmal tut, dann ist es wie eine Sucht, das kann man nicht lassen.“ Ulrike Kindl, nach der Verleihung der Festschrift 

Landeshauptmann Arno Kompatscher nannte Ulrike Kindl in seiner Grußbotschaft eine Europäerin, die Großes für den Kulturaustausch in Mitteleuropa geleistet habe. „Die tiefeuropäische Überzeugung, dass uns die Kulturen verbinden und die Vielfalt uns eint, setzt voraus, dass wir die Vielfalt kennen und erkennen. Durch ihren wissenschaftlichen Beitrag hat Frau Prof. Kindl den Südtirolerinnen und Südtirolern dieses Wissen vermittelt“, betonte Landeshauptmann Kompatscher. Glückwünsche und Dankesworte kamen auch vom Landesrat für die Ladinische Kultur Daniel Alfreider: „Frau Prof. Kindl ist es gelungen, die Dolomitensagen neu zu interpretieren. Das ist ein beeindruckendes wissenschaftliches Lebenswerk“. Manfred Vallazza, seines Zeichens Regionalassessor für Sprachminderheiten, würdigte Kindl für ihre Tätigkeit zugunsten der ladinischen Minderheit in Südtirol und im Trentino. 

Ulrike Kindl wurde am 16. Oktober 1951 in Meran geboren. Nach dem Besuch des humanistischen Beda-Weber-Gymnasiums in ihrer Heimatstadt studierte sie Germanistik und Slawistik an der Universität „Ca’ Foscari“ in Venedig und an der Humboldt-Universität in Ostberlin. Von 1974 bis 2011 lehrte Kindl an der Universität Venedig, ab 1986 als Professorin für Deutsche Sprache und Literatur. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Mediävistik, die Begriffsforschung, die Bildwissenschaften und die Erzählforschung. Seit Jahrzehnten ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin der ladinischen Kulturinstitute des Trentino („Majon di Fascegn“) und Südtirols („Micurá de Rü“). Zu Kindls wichtigsten Publikationen zählen: Kritische Lektüre der Dolomitensagen von Karl Felix Wolff (1983–1997); Storia della letteratura tedesca. Dal settecento alla prima guerra mondiale (2001); Sirena bifida. Bilderwelten als Denkräume (2008); Miti ladini delle Dolomiti (2012–2014, mit N. Dal Falco); Franz Tappeiner. Kurarzt und Mäzen (2017, mit P. Rina); Betrachtungen zu Südtirol 1918–2018 (2018, mit P. Rina und T. Rosani); Der Codex Brandis (2018–2021, mit A. Baccin); Die Zeit dazwischen. Südtirol 1918–1922 (2020, mit H. Obermair). Für ihre umfassende wissenschaftliche Tätigkeit wurde Ulrike Kindl 2016 mit dem Verdienstkreuz des Landes Tirol ausgezeichnet. 

 

{2jtoolbox gallery id:90}

 

Festschrift kaufen